
Energiepsychologie bei sozialer Angst und Erythrophobie: Eine Fallstudie
Die intensive Angst vor dem Erröten in der Öffentlichkeit (Erythrophobie) ist Teil des Spektrums sozialer Angststörungen, von denen zwischen 3 % und 13 % der Bevölkerung betroffen sind. Diese Phobie kann für die Betroffenen äußerst belastend sein und ihren Ursprung in einer schwierigen Kindheit haben, die von erzieherischen Maßnahmen geprägt war, die auf Scham und Demütigung basierten, sowie von wiederholten traumatischen Erfahrungen.
Das Ziel dieser Fallstudie ist es, detailliert darzustellen, wie die Techniken der Energiepsychologie – insbesondere das klinische EFT (die manualisierte Form der Emotional Freedom Techniques) sowie die Energetische Gedächtnis-Rekonsolidierungstherapie – in der Praxis angewendet werden. Dies wird am Beispiel von „Jeanne“, einer jungen Frau mit sozialer Angst und Erythrophobie aufgrund eines chaotischen Lebensbeginns, veranschaulicht.
Der Therapieplan wurde auf Grundlage wissenschaftlicher Literatur zur Energiepsychologie entwickelt, die vielversprechende Ergebnisse in der Behandlung von Traumata und Angststörungen zeigt. Die Therapie bestand aus drei zentralen Elementen:
- der eigenständigen Bewältigung von Angst mittels klinischem EFT,
- der gezielten Traumabehandlung mit der Energetischen Gedächtnis-Rekonsolidierungstherapie und
- Psychoedukation.
Jeanne absolvierte insgesamt 15 Sitzungen, von denen zwei exemplarisch dargestellt werden, um die Arbeitsweise zu veranschaulichen. Zu Beginn jeder Sitzung wurde die SUD-Skala (Subjective Units of Distress) genutzt, um die Intensität der Errötungsangst zu bewerten (Skala von 0 bis 10, wobei 0 keine Belastung und 10 das stärkste vorstellbare Unbehagen bedeutet).
Im Verlauf der Therapie sank Jeannes Angstniveau von 9/10 auf 3/10. Zudem verringerte sich die Anzahl der problematischen Situationen, in denen Erröten negative Emotionen auslöste, von fünf pro Woche zu Beginn der Therapie auf null pro Woche am Ende. Jeanne erreichte ihr Ziel, an ihrer eigenen Hochzeit nicht zu erröten. Sie konnte das Ereignis genießen, ohne Angst zu haben oder sich darüber Gedanken zu machen.
Durch den Einsatz psychotherapeutischer Methoden der Energiepsychologie konnte Annick Pujol Jeannes soziale Angst und Erythrophobie gezielt behandeln, indem die Ursachen adressiert wurden. Gleichzeitig erhielt sie mit dem klinischen EFT ein Werkzeug zur eigenständigen emotionalen Regulierung.
Die Studie entspricht den APA-Regeln für wissenschaftlich anerkannte Evidenz-Forschung.
Quelle: Pujol, A. (2024). Energy psychology for social anxiety and erythrophobia: A case study. Energy Psychology: Theory, Research, and Treatment, 16(1), 19–34. doi:10.9769/EPJ.2024.16.1.AP