Wie entstand die EFT Klopfakupressur?
EFT wurde von Gary Craig entwickelt. Er hat sein Leben der Aufgabe gewidmet Menschen darin zu unterrichten, emotionale und physische Blockaden erfolgreich zu überwinden und war früher emotional, spirituell und finanziell sehr großzügig mit seinen Entdeckungen.
Der Ursprung des EFT: Die Akupunktur
Die Geschichte des EFT beginnt eigentlich mit der Geschichte der Akupunktur. Malereien aus der Zeit 5.000 – 6.000 Jahre v. Chr. belegen bereits die Verwendung einer Heiltechnik, die an die heutige Akupunktur erinnert. Bei Ausgrabungen wurden Stein- und Knochennadeln gefunden, die aus dem 3. Jahrtausend v. Chr. stammen.
Die Gletschermumie Ötzi (ca. 3.200 v. Chr.) zeigt, dass es schon zu seiner Zeit im europäischen Raum eine Art Akupunktur gegeben hat. Die bei ihm gefundenen Tätowierungen dienten eindeutig therapeutischen Zwecken und finden sich an Stellen, an denen auch heute noch rheumatische Beschwerden akupunktiert werden (nach Röntgenbefunden hatte er Abnutzungen an Wirbelsäule und großen Beingelenken!)
Die ersten nachweisbaren schriftlichen Beschreibungen stammen aus der Zeit 200 v. Chr. von dem chinesischen Historiker Sima Qian. Es wurden allerdings noch Steinnadeln zur Stimulation bestimmter Punkte am Körper verwendet. Spätestens 200 n. Chr. verwendet man Metallnadeln und das erste systematische Werk über die Akupunktur ist „Der Systematische Aku-Moxi-Klassiker (Zhenjiu jiayijing)“ von Huang Fumi (215 – 282 n. Chr.)
Seit 1625 wird die Akupunktur auch in der westlichen Welt therapeutisch verwendet, und heute werden etwa 400 Akupunkturpunkte zur Therapie genadelt, erwärmt (Moxa) und massiert (Akupressur). Es gibt in der EU etwa 100.000 Anwender, davon ca. 80.000 Ärzte).
Die Akupressur (japanisch: Shiatsu), auch Akupunktmassage genannt, ist ein Heilverfahren, bei dem stumpfer Druck auf bestimmte Punkte ausgeübt wird. Sie kam Anfang des 20. Jahrhunderts in Japan auf und fand auch Eingang in die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM).
Seit 2003 beschreibt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) über 40 Krankheiten, bei denen die Akupunktur hilft. Darunter auch chronische Schmerzen, Erkrankungen des Atmungssystems (z. B. akute Nasennebenhöhlenentzündung), Magen-Darm-Störungen (z. B. chronische Magengeschwüre), Schlafstörungen, Bronchialasthma, Neurologische Störungen (z. B. nach Schlaganfällen), Augenerkrankungen (z. B. zentrale Retinitis), Muskel-Knochen-Erkrankungen (z. B. Cervicobrachialsyndrom), Erkrankungen im Mundbereich (z. B. Schmerzen nach Zahn-Extraktionen und Gingivitis).
2004 beweist Fritz-Albert Popp (et al.) erstmals mit Hilfe der Biophotonik die Meridianstruktur (Leitbahnen-Struktur der Akupunktur) auf der Körperoberfläche – zur Studie
Seit 2007 zahlen alle Deutschen gesetzlichen Krankenkassen Akupunktur bei chronischen Schmerzen in der Lendenwirbelsäule und in den Knien (Gonarthrose) im Rahmen einer Schmerztherapie. Dazu braucht der Deutsche Arzt die Zusatz-Qualifikation „Akupunktur“. Die meisten Deutschen privaten Krankenversicherungen, Beihilfen und die Postbeamtenkrankenkasse bezahlen Akupunktur von Ärzten und Heilpraktikern zur Behandlung von Schmerzen und meist auch für weitere Diagnosen. In der Schweiz zahlt die Zusatzversicherung Akupunkturbehandlungen.
Neue Wege mit der Akupunktur
Die Akupunktur wird jedoch praktisch nur für Körpererkrankungen verwendet, nicht für psychische oder psychosomatische. Hierin besteht die Neuheit des EFT. Die indirekte Grundlage um die Erkenntnisse der Akupunktur zur Behandlung emotionaler Belastungen zur verwenden, legte der bekannte Amerikanische Chiropraktiker Dr. George Goodheart. Er lernte die Akupunktur 1962 kennen und ließ seine Erkenntnisse und Erfahrungen in seine „Applied Kinesiology“ (Angewandte Kinesiologie) einfließen. Die Grundlage seiner Arbeit ist der sogenannte kinesiologische Muskeltest, bei dem die Behandlungsansätze durch Testen des Grundspannungszustandes bestimmter Muskeln bestimmt werden. Von ihm stammt das Klopfen „Tapping“ von Akupunkturpunkten.
„Psychologisch“ wurde die Akupunktur in den 1970er Jahren durch den Australischen Psychiater John Diamond. Er verwendet bei seiner „Behavioral Kinesiology” positive Affirmationen (Bejahungen) während er bestimmte Akupunkturpunkte stimuliert, um emotionale Belastungen zu lösen. Damit legte er die Grundlage der meridianbasierten Techniken und der Energetischen Psychologie, zu der das EFT heute zählt.
Der berühmte „Fall Mary“ – Die Akupunktur wird psychologisch
Der Amerikanische Psychologe Dr. Roger J. Callahan spezialisierte sich auf Angststörungen. Anfang der 1980er Jahre lernte er die „Applied Kinesiology“ kennen und studierte das Meridiansystem, um einen besseren Zugang zu den Ängsten und Phobien seiner Patienten zu bekommen. Über 18 Monate hat Callahan zu dieser Zeit mit seiner Patientin „Mary“ an einer schweren Wasserphobie gearbeitet. Sie konnte kaum in eine geringfügig gefüllte Badewanne steigen. Systematisches Desensibilisieren durch schrittweise stärkeres Konfrontieren mit einem Swimmingpool führte kaum zu einer wirklichen Besserung. Auch andere Techniken griffen bei ihr nicht wirklich. Eine Annäherung an den Pool war nur unter hohem Stress und nur auf einige Meter möglich.
Eines Tages wies sie ihn auf die Angstreaktionen in ihrem Magen hin und so brachte Callahan das Problem mit dem Magenmeridian in Verbindung dessen Anfangspunkte mittig unter den Augen liegen (Ma2). Also ließ er sie diese Punkte beklopfen. Spontan darauf schwor Mary, dass ihre Wasserphobie verschwunden sei, rannte zum Erschrecken von Callahan zum Pool und spritzte sich Wasser ins Gesicht. Da sie nicht schwimmen konnte, war er sofort alarmiert, aber unter Selbstüberschätzung schien sie offenbar dadurch nicht zu leiden.
Diese Reaktion von Mary war unglaublich, unrealistisch und kurz zuvor noch unvorstellbar. Der Zusammenhang war aber ziemlich eindeutig und ihre Genesung nicht gerade zu verleugnen. Deshalb begann Callahan dieses Phänomen zu erforschen um es reproduzierbar zu machen. Im Februar 1985 erschien dann sein Buch „Five Minute Phobia Cure“ (Deutsch: „Leben ohne Phobie“), die erste Beschreibung seiner neuen Technik „The Callahan Technique“, später „Thought Field Therapie“ (TFT). Bei dieser Technik werden bestimmte Akupunkturpunkte in einer bestimmten, vorher kinesiologisch ausgetesteten, Reihenfolge beklopft. Darüber hinaus gibt es verschiedene Klopfstrategien/-sequenzen, die bei bestimmten emotionalen Belastungen eingesetzt werden. Die TFT erfordert einen erfahrenen Therapeuten, der aber wahre Wunder damit vollbringen kann. So begann die Energetische Psychologie.
Vom TFT zum EFT
Einer der Star-Schüler Callahans war der Stanford-Ingenieur Gary Craig, Coach für Persönlichkeitsentwicklung und NLP-Practicioner. Zeitgleich, aber unabhängig und zunächst unwissend voneinander, arbeiteten er und die Psychologin Dr. Patricia Carrington an einer Vereinfachung des TFT, um sie auch Laien verfügbar zu machen. Patienten sollten sich zwischen ihren TFT-Sitzungen selbst helfen und „therapeutische Hausaufgaben“ machen können. Gary Craig entwickelte dabei durch jahrelange Versuche das heute weltweit bekannt gewordene EFT. Neu ist hier das wesentlich einfachere Prozedere und der Verzicht auf den diagnostischen kinesiologischen Muskeltest. Carrington arbeitet mit ihrem AcuTap seit 1987 und das EFT von Gary Craig wird seit den frühen 1990er Jahren beschrieben. Auch Carrington zog Craigs EFT später ihrem AcuTap vor und arbeitet seither mit EFT. Gary Craig und viele andere entwickelten EFT weiter und brachten es weltweit Hunderttausenden näher. Craigs „World Center of EFT“ (www.emofree.com, www.eftuniverse.com) verbreitet Informationen, Erfahrungsberichte, wissenschaftliche Studien, Lehr-DVDs, Fachliteratur, kostenfreie Manuals in allen möglichen Sprachen und entwickelt qualitative Standards.
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Weitere Pioniere des EFT
Durch Dr. Callahans Bücher, besonders sein 1985 erschienenes „Five minute phobia cure“ (deutsch: Leben ohne Phobie) und Gary Craigs fleißiges Internet-Marketing und seine zahlreichen Seminare kam ein breites Publikum mit der Anwendung in Berührung. Unter anderem Dr. Fred P. Gallo, der den Begriff „Energetische Psychotherapie“ einführte und salonfähig machte.
In Deutschland zählt Dr. Rudolf Kaufmann zu den ersten, die EFT importierten. Er erlernte die EFT Klopfakupressur bei Gary Craig zu der Zeit, als er in den USA lebte. Dann siedelte er zurück nach Deutschland und begann Anfang der 2000er Jahre im süddeutschen Raum die ersten EFT-Seminare anzubieten.
Nachfolge-Formen des EFT und Plagiate
Es gibt inzwischen zahlreiche Nachfolge-Formen der ursprünglich von Dr. Callahan entwickelten Methode. Die meisten Epigonen sind seriöse Anbieter, die wertvolle Ergänzungen vornahmen und der Methode ihren eigenen Stempel aufdrückten. Es gibt auch einige wenige Glücksritter, die auf den EFT-Zug aufsprangen und das Ganze unter ihrem eigenen Namen lukrativ verkaufen oder von der Bekanntheit des EFT profitieren wollen, doch zeigt sich gerade in Deutschland, dass der Großteil der EFT-Anbieter seriös arbeiten will und die Klienten auf eine ethisch saubere Basis wert legen. Hierfür trägt auch der frühere EFT D.A.CH. bei, der heute Verband für Klopfakupressur e.V. heißt.
EFT wird weltweit wissenschaftlich erforscht
Die Amerikanische Psychologen-Gesellschaft (APA) stellt 2012 Kriterien zur Anerkennung von Wirksamkeitsstudien auf. Die APA ist der größte Psychologen-Verband der Welt. Viele Studien zum EFT entsprechen diesen Kriterien. So ist EFT eine auf empirische Feldforschung gestützte, evidenz-basierte Therapieform (EbM) und eine anhand von anerkannten wissenschaftlichen Wirkungsnachweisen bestätigte Therapiemethode. Inzwischen gibt es über 320 wissenschaftliche Studien zur Klopfakupressur (Stand 06/2023) – zu den wissenschaftlichen Studien
Die Wirksamkeit der EFT Klopfakupressur ist trotzdem wissenschaftlich nicht unumstritten. Außerdem kann auch sie nicht allen Menschen helfen. Menschen sind sehr unterschiedlich und psychische Vorgänge können sehr komplex sein. Was dem Einen hilft, muss deshalb nicht automatisch auch einem anderen helfen.
Markenfreiheit EFT
EUIPO-Entscheidung zum Markenrecht EFT: In den zwei Verfahren hat die 2. Beschwerdekammer der EUIPO (Amt der Europäischen Union für geistiges Eigentum) u. a. festgestellt und entschieden, dass die Begriffe „EFT“ und „Emotional Freedom Techniques“ einen beschreibenden Charakter haben und somit nicht dem Markenrecht unterstellt werden können.
EUIPO-Entscheidung zu R 392/2019-2 vom 24.02.2020 (Eintrag: 12.03.2020) und zu R 393/2019-2 vom 20.07.2020
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