
Neurologische Ebenen
Nach dem Konzept von Robert Dilts existieren verschiedene neurologische Ebenen, die dazu dienen, die Bedeutung von Äußerungen, Verhaltensweisen oder auch Denkprozessen zu bewerten und einzuordnen. Diese Ebenen stellen ein Modell dar, das verdeutlicht, wie Menschen Informationen verarbeiten und wie verschiedene Dimensionen des Erlebens miteinander in Verbindung stehen.
Je höher eine Ebene im Modell angesiedelt ist, desto tiefgreifender ist ihr Einfluss auf die darunterliegenden Ebenen. Das bedeutet, dass Veränderungen auf den höheren Ebenen grundlegender und nachhaltiger wirken, da sie die tieferliegenden Bereiche mitgestalten. Gleichzeitig können die unteren Ebenen, etwa konkrete Verhaltensweisen, Hinweise darauf geben, welche Themen oder Herausforderungen auf höheren Ebenen existieren.
Robert Dilts beschreibt diese Ebenen in einer hierarchischen Struktur, die beispielsweise folgende Stufen umfassen kann:

1. Zugehörigkeit / Spiritualität
- Frage: „Wozu gehören wir? Was ist unser größerer Zweck?“
- Beispiele:
„Wir sind ein Teil des Universums.“
„Ein wahrer Freund tut so etwas nicht.“
„Das ist mein Schicksal.“
Diese Ebene beschreibt die tiefere Verbindung zu einem größeren Ganzen, sei es eine spirituelle Überzeugung, eine kulturelle Zugehörigkeit oder ein philosophisches Weltbild. Sie gibt Sinn und Orientierung und prägt unser Werte- und Glaubenssystem maßgeblich. Entscheidungen und Handlungen werden hier oft im Kontext von Schicksal, Karma oder göttlicher Bestimmung gesehen.
2. Identität
- Frage: „Wer bin ich?“
- Beispiele:
„Ich bin kreativ.“
„Ich bin eine Führungspersönlichkeit.“
„Ich bin nicht gut genug.“
Die Identitätsebene definiert unser Selbstbild und beantwortet die zentrale Frage nach unserem Wesen. Sie beeinflusst, wie wir uns selbst wahrnehmen und welchen Platz wir in der Welt einnehmen. Veränderungen auf dieser Ebene sind tiefgreifend und oft mit starken Emotionen verbunden.
3. Glaubenssätze und Überzeugungen
- Frage: „Was glaube ich über die Welt, andere und mich selbst?“
- Beispiele:
„Ich verdiene keinen Erfolg.“
„Die Welt ist ungerecht.“
„Ich bin überzeugt, dass harte Arbeit immer belohnt wird.“
Diese Ebene umfasst unsere inneren Wahrheiten, Überzeugungen und Werte, die unser Handeln und unsere Entscheidungen leiten. Glaubenssätze können uns stärken, aber auch blockieren, wenn sie negativ oder einschränkend sind.
4. Fähigkeiten
- Frage: „Was kann ich?“
- Beispiele:
„Ich bin gut im Problemlösen.“
„Ich kann das einfach nicht.“
„Ich habe die Fähigkeit, mich anzupassen.“
Auf dieser Ebene geht es um Fertigkeiten, Talente und Kompetenzen, die uns ermöglichen, bestimmte Aufgaben oder Herausforderungen zu bewältigen. Sie beeinflusst, wie wir unser Potenzial wahrnehmen und einsetzen.
5. Verhalten
- Frage: „Was tue ich?“
- Beispiele:
„Ich arbeite jeden Tag an meinen Zielen.“
„Ich gehe morgens joggen.“
„Ich rede zu viel.“
Diese Ebene beschreibt unser konkretes Handeln, also das, was wir tatsächlich tun oder lassen. Es ist die sichtbare Manifestation unserer Fähigkeiten, Glaubenssätze und Identität.
6. Umwelt
- Frage: „Wo bin ich? Was umgibt mich?“
- Beispiele:
„Das Wetter ist schlecht.“
„Mein Arbeitsplatz ist inspirierend.“
„Meine Familie erwartet viel von mir.“
Die Umweltebene beschreibt die äußeren Umstände, in denen wir uns befinden, einschließlich physischer, sozialer und kultureller Faktoren. Sie stellt die Rahmenbedingungen dar, auf die wir reagieren, und bildet den Kontext für unser Verhalten.
Zusammenfassung
Die neurologischen Ebenen helfen uns, die tieferen Zusammenhänge zwischen unseren Überzeugungen, Handlungen und ihrer Wirkung zu verstehen. Sie verdeutlichen, dass Veränderungen auf einer höheren Ebene größere und nachhaltigere Auswirkungen auf die darunter liegenden Ebenen haben.
EFT greift dabei oft auf die Glaubenssatz- und Identitätsebene zurück, um hinderliche Muster aufzubrechen, was wiederum Verhalten, Fähigkeiten und sogar das persönliche Empfinden von Zugehörigkeit positiv beeinflussen kann. Durch die Verbindung der neurologischen Ebenen mit EFT wird es möglich, tiefgreifende innere Veränderungen effizient und nachhaltig umzusetzen. So können emotionale und mentale Blockaden, die uns auf verschiedenen Ebenen hemmen, gezielt bearbeitet und gelöst werden.
Anfang: Wege zum Kernthema, Teil 1
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