Die Wirkung der Emotional Freedom Technique auf Stress und Ängste bei Krankenpflegeschülerinnen: Eine Pilotstudie
Stress und Angst wurden von Krankenpflegeschülerinnen während ihrer Ausbildung als erhebliche Probleme empfunden. Einige Studien deuten darauf hin, dass der Stress von Krankenpflegeschülern größer ist als der von Medizinstudenten, anderen Studenten des Gesundheitswesens, diplomierten Krankenpflegern und der weiblichen Bevölkerung im Allgemeinen. Eine kürzlich eingeführte Energietherapie, die Emotional Freedom Technique (EFT), hat in einer Reihe von Situationen einige Erfolge bei der Verringerung von Symptomen wie Angst, Stress und Furcht gezeigt.
Ziel dieser Studie war es, die Wirksamkeit von EFT bei der Verringerung von Ängsten und Stress als mögliche Maßnahme zur Unterstützung von Studenten bei der Stressbewältigung zu ermitteln.
In der Studie wurde ein gemischtes Methodenkonzept mit qualitativen und quantitativen Maßnahmen angewandt. Quantitativ wurden die Teilnehmer in einem Ein-Gruppen-Prä-Test-Post-Test-Design in die Technik eingewiesen und dazu angehalten, sie täglich zu wiederholen. Die selbstberichtete Angst wurde zu Beginn und dann vier Wochen lang wöchentlich mit der Perceived Stress Scale (PSS) und dem State-Trait Anxiety Inventory (STAI) gemessen. Die qualitative Umfrage wurde von den Teilnehmern am Ende der Studie ausgefüllt, um eine eher subjektive Erfahrung zu erfassen.
Die Pilotstudie wurde an einem zweijährigen College im Südosten der Vereinigten Staaten durchgeführt.
Alle immatrikulierten Krankenpflegeschüler eines Associate Degree-Studiengangs wurden zur Teilnahme eingeladen. Die Teilnahme war freiwillig, was zu einer ursprünglichen Zufallsstichprobe von neununddreißig Krankenpflegeschülern (N = 39) führte.
Zu den Datenerhebungsinstrumenten gehörten ein demografischer Fragebogen, ein Pretest des State-Trait Anxiety Inventory (STAI) und die Perceived Stress Scale (PSS). Am Ende der vier Wochen wurde außerdem ein qualitativer Fragebogen ausgefüllt. Der STAI und die PSS wurden wöchentlich ausgewertet. Die Datenanalyse mittels RMANOVA wurde in der zweiten, dritten und vierten Woche durchgeführt.
Die mit dem STAI und dem PSS gemessene Verringerung der Angst war statistisch signifikant (p = .05). Bei den PSS-, STAI-Zustands- und Eigenschaftsdaten war die Verringerung des selbstberichteten Stresses statistisch signifikant mit einer mittleren Differenz zwischen dem Ausgangswert und Woche 4. Die qualitativen Daten deuten darauf hin, dass die Krankenpflegeschüler einen Rückgang der Stress- und Angstgefühle sowie der somatischen Symptome erlebten.
Insgesamt deuten die Ergebnisse darauf hin, dass EFT ein wirksames Instrument zur Stressbewältigung und zum Abbau von Ängsten bei Krankenpflegeschülern sein kann.
Die Studie entspricht den APA-Regeln für wissenschaftlich anerkannte Evidenz-Forschung.
Quelle: Patterson, S. L. (2016). The effect of emotional freedom technique on stress and anxiety in nursing students: A pilot study. Nurse Education Today, 40, 104-110.
