Geldeinstellungen nach klinischen Emotional Freedom Techniques: Psychologische Veränderungen in einer virtuellen und einer Präsenzgruppe
Emotional Freedom Techniques (EFT) können Ängste, Depressionen, PTSD und Phobien lindern. In der Forschung wurde ein Zusammenhang zwischen der Einstellung zu Geld und Ängsten und depressiven Symptomen festgestellt. Die Wirksamkeit von EFT bei der Veränderung von Geldeinstellungen wurde bisher noch nicht untersucht.
Ziel der Studie war es, die Wirksamkeit von EFT bei der Veränderung von Geldeinstellungen zu messen und die Wirkungen von EFT bei virtueller oder persönlicher Anwendung zu vergleichen, indem mehrere Stressmarker, darunter Angst, Depression, Leid, Glück und PTBS, untersucht wurden.
Das Forschungsteam führte eine retrospektive kontrollierte Studie durch. Bei den Teilnehmern handelte es sich um eine Zufallsstichprobe von 54 nichtklinischen Personen.
Im Rahmen der Studie wurden die Teilnehmer in eine persönliche und eine virtuelle Gruppe eingeteilt. Die 24 Teilnehmer der persönlichen Gruppe trafen sich vor der COVID-19-Pandemie, und die 35 Teilnehmer der virtuellen Gruppe nahmen gegen Ende 2020 an dem Workshop teil. Beide Gruppen setzten EFT ein, um während eines zweitägigen Workshops geldbezogene Themen zu behandeln.
Das Forscherteam verwendete:
- die Kurzversion des Generalized Anxiety Disorder-7 (GAD-7), GAD-2, zur Beurteilung der Angst der Teilnehmer;
- den Patient Health Questionnaire-2 (PHQ-2) zur Beurteilung der Symptome von Depressionen in den zwei Wochen vor dem Test;
- die PTSD Checklist (PCL-2) zur Beurteilung der Symptome von PTBS in dem Monat vor dem Test;
- die Glücksskala, eine 11-stufige Likert-Skala, die angibt, ob sich die Befragten im Allgemeinen glücklich fühlen;
- die numerische Leidbewertungsskala, ein selbst eingeschätzter Durchschnitt des Leides, die die Teilnehmer in den 24 Stunden vor dem Test empfunden hatten; und
- die Geldeinstellungsskala (MAS) zur Messung der Veränderung der Einstellungen.
Nach der Intervention verzeichnete die persönliche Gruppe eine signifikante Verringerung von Angst (P = .023), PTBS (P = .013) und Leiden (P = .029) sowie eine signifikante Verbesserung der Zufriedenheit (P < .001).
Die MAS-Werte der Gruppe für Macht und Prestige (P = .008), Misstrauen (P <.001) und Geldangst (P < .01) gingen ebenfalls deutlich zurück.
Bei der sechsmonatigen Nachuntersuchung zeigten die mittleren Werte der Gruppe eine signifikante Abnahme der PTBS (P < .001) und des Leidens (P < .001) sowie eine signifikante Verbesserung der Zufriedenheit (P < .05).
Nach der Intervention verzeichnete die virtuelle Gruppe einen signifikanten Anstieg des Glücksgefühls (P < .001), aber während Angst, Depression und Leid abnahmen, waren die Veränderungen statistisch nicht signifikant. Die Geldeinstellungen der Gruppe zeigten auch einen signifikanten Anstieg der Verweildauer (P < .001) sowie einen signifikanten Rückgang der Werte für Misstrauen (P < .001), Geldangst (P < .01) und Macht-Prestige (P < .01).
Bei der sechsmonatigen Nachuntersuchung waren die mittleren Unterschiede zwischen der virtuellen Gruppe und der persönlichen Gruppe größer als die der persönlichen Gruppe.
Die Ergebnisse der aktuellen Studie weisen auf das Potenzial von EFT hin, die Einstellung zum Thema Geld sowie psychologische Symptome zu verbessern, und deuten darauf hin, dass EFT auch bei virtueller Durchführung wirksam sein kann.
Die Studie zeigte Verbesserungen bei Angstzuständen, Depressionen, Leiden und Zufriedenheit. Das aktuelle Forschersteam empfiehlt, EFT und andere evidenzbasierte Therapien virtuell anzubieten, und zwar über Apps, On-Demand-Therapiesitzungen, virtuelle Realität (VR) und künstliche Intelligenz (KI).
Die Studie entspricht den APA-Regeln für wissenschaftlich anerkannte Evidenz-Forschung.
Quelle: Dawson Church, PhD; Anitha Vasudevan, MS; Alexander De Foe, PhD; Rhianna Lovegrove, MA (2022) Money Attitudes After Clinical Emotional Freedom Techniques: Psychological Change in a Virtual vs In-Person Group
