Tipp der Woche: Grundlagen Psychotraumatologie 19

Trauma-Therapie 8

Debriefing

Debriefing ist eine psychologische Methode, die oft im Kontext von Großereignissen, wie Naturkatastrophen, Unfällen oder anderen traumatischen Erlebnissen, angewendet wird. Es handelt sich hierbei um eine strukturierte Form der Nachbesprechung, bei der Betroffene in einer Gruppe zusammenkommen, um über ihre Erlebnisse zu sprechen. Ziel ist es, die emotionalen Reaktionen zu verarbeiten und eine erste psychische Stabilisierung zu fördern.

Das Verfahren basiert auf der Annahme, dass das wiederholte Erzählen der erlebten Geschichten in einem geschützten Rahmen dazu beiträgt, emotionale Erregungen abzubauen. Indem die Betroffenen ihre Erfahrungen mehrfach schildern, kann eine Desensibilisierung eintreten, bei der die aufwühlenden Gefühle nachlassen und die Ereignisse besser in das eigene Leben integriert werden. Somit wird das Debriefing primär als Soforthilfe verstanden und nicht als langfristiges Therapieverfahren.

Für Menschen, die unter einer akuten Stressbelastung leiden, ohne dass eine traumatische Informationsverarbeitungsstörung vorliegt, kann das Debriefing unterstützend wirken. Das gesprochene Wort und der Austausch mit anderen Betroffenen können entlastend sein und helfen, die emotionale Last zu verringern. Zudem kann es ein Gefühl der Gemeinschaft und des Verstehens schaffen, welches die Verarbeitung der Ereignisse erleichtert.

Allerdings ist die Methode nicht unumstritten. Kritiker argumentieren, dass Debriefing bei bestimmten Personen eher kontraproduktiv wirken kann. Insbesondere bei Menschen, die eine tiefgreifende Traumatisierung erfahren haben, kann das wiederholte Erzählen der Erlebnisse zu einer erneuten Aktivierung der traumatischen Erinnerungen führen. Dies könnte die Symptome sogar verstärken, indem zusätzliche belastende Erinnerungen und Imaginationen aktiviert werden. Es besteht die Gefahr, dass die Betroffenen durch das Verfahren tiefer in das Trauma hineingezogen werden, anstatt eine Entlastung zu erfahren.

Insgesamt zeigt sich, dass der Einsatz von Debriefing mit Bedacht erfolgen sollte. Es ist wichtig, den individuellen Zustand der Betroffenen sorgfältig zu berücksichtigen und gegebenenfalls alternative Methoden der Unterstützung oder Therapie in Betracht zu ziehen. Zum Beispiel können solche Gruppentreffen mit der EFT-Klopfakupressur wirkungsvoll unterstützt werden.

Diese und andere wichtige Trauma Grundlagen und auch EFT-Ansätze lernst Du, durch spannende Demonstrationen, eingängige Erklärungen und professionell begleitetes Üben, im EFT Klopfakupressur Modul 3 und im TTT Anti-Stress Seminar.

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