Tipp der Woche: Grundlagen Psychotraumatologie 28

Sonstige Begriffe 2

Salutogenese und Resilienz – was uns gesund hält

Grafik (bearbeitet): ‚Dreieck der Salutogenese‘ von Florian Krause, Wikimedia Commons, Lizenz: CC BY-SA 4.0

Wenn wir an Gesundheit denken, fragen wir meist: Wie entsteht Krankheit? Doch der israelisch-amerikanische Medizinsoziologe Aaron Antonovsky stellte eine ganz andere Frage: Wie entsteht eigentlich Gesundheit? Damit begründete er in den 1970er-Jahren das Konzept der Salutogenese – die Wissenschaft von den Ursprüngen der Gesundheit.

Antonovsky untersuchte Frauen, die die Schrecken von Konzentrationslagern überlebt hatten. Überraschend war, dass knapp ein Drittel von ihnen trotz dieser extremen Erfahrungen körperlich und seelisch gesund geblieben war. Diese Beobachtung führte zu einer entscheidenden Erkenntnis: Es gibt innere und äußere Ressourcen, die Menschen auch in extremen Belastungen helfen können, stabil zu bleiben und sogar gestärkt hervorzugehen.

(Vgl. F. Schliehe, H. Schäfer, R. Buschmann-Steinhage, S. Döll: Aktiv Gesundheit fördern. Verband Deutscher Rentenversicherungsträger, 2000.)

Ein weiteres eindrückliches Beispiel ist die Geschichte der tschechischen Zwillinge Andrei und Vanya. Sie wuchsen in einer extrem lieblosen Umgebung auf, wurden vernachlässigt und misshandelt. Als man sie im Alter von sieben Jahren befreite, konnten sie weder sprechen noch Bilder verstehen. Doch in einer neuen, liebevollen Familie holten sie nicht nur auf – sie entwickelten sich völlig normal. Heute gelten sie als Fallbeispiel dafür, wie mächtig Resilienz sein kann, wenn Menschen Halt, Zuwendung und neue Lernchancen erhalten.

(Vgl. Raymond Lemay: Resilience, the Developmental Model and Hope. In: The Crucial Times. Band 34, 2005, S. 5–6 und Jarmila Koluchová: Severe Deprivation in Twins: a Case Study. In: Journal of Child Psychology and Psychiatry. Band 12, Nr. 2, 1972, S. 107–114.)

Diese Beispiele machen deutlich: Auch wenn traumatische Erfahrungen tiefe Spuren hinterlassen können, gibt es immer wieder Hoffnung. Faktoren wie Sinn, Zusammenhalt, sichere Beziehungen und das Gefühl von Selbstwirksamkeit spielen dabei eine zentrale Rolle. Genau hier setzt die moderne Traumaarbeit an – und auch die Methoden der Klopfakupressur und des TTT Anti-Stress Trainings bieten wertvolle Möglichkeiten, eigene Ressourcen zu aktivieren und innere Stabilität zu fördern.

In unseren Seminaren – zum Beispiel im EFT Modul 3 oder im TTT Anti-Stress Seminar – lernst Du diese Grundlagen nicht nur theoretisch kennen. Durch anschauliche Demonstrationen, leicht verständliche Erklärungen und praxisnahes Üben erfährst Du, wie sich diese Konzepte auch in Deinem Leben anwenden lassen.

Anfang: Grundlagen Psychotraumatologie 1

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