
Klinisches EFT als neuer Weg bei PTBS: Zwei Fallgeschichten zeigen, wie Klopfakupressur emotional stabilisieren und Selbstregulation fördern kann.
Viele Menschen mit traumatischen Erfahrungen suchen jahrelang nach Erleichterung – manchmal trotz bereits erfolgter Therapien. Doch was, wenn klassische Verfahren nicht ausreichen? Eine vielversprechende Antwort kommt aus der sogenannten „vierten Welle“ der Psychotherapie: Clinical Emotional Freedom Techniques, kurz Clinical EFT, oder auf Deutsch Klinisches EFT, eine Methode der Energiepsychologie, die kognitive Verfahren mit körperlicher Selbstberührung kombiniert – genauer gesagt, mit sanftem Klopfen auf bestimmte Akupunkturpunkte.
Was ist Klinisches EFT?
Klinisches EFT ist eine standardisierte Form der Emotional Freedom Techniques, die besonders in wissenschaftlichen und therapeutischen Kontexten Anwendung findet. Sie verbindet die Arbeit mit belastenden Gedanken und Gefühlen mit gezieltem Klopfen auf Akupunkturpunkte. Ziel ist es, das emotionale Erregungsniveau zu senken, die Selbstregulation zu fördern und so langfristig eine nachhaltige Stabilisierung zu erreichen.
Zwei Beispiele aus der Praxis
Im Mittelpunkt der vorgestellten Studie stehen zwei eindrückliche Fallgeschichten:
- Sarah leidet unter den Folgen wiederholter Kindheitstraumatisierungen: emotionale und körperliche Gewalt sowie ein instabiles Familienumfeld. Trotz vorheriger Behandlungen blieb ihre Symptomatik weitgehend bestehen. Erst durch die Anwendung von Klinischem EFT konnte sie allmählich lernen, ihre belastenden Erinnerungen zu beruhigen und ihren Körper wieder als sicheren Ort zu erleben.
- John, ein ehemaliger Soldat, zeigt klassische Symptome einer einsatzbezogenen PTBS: Flashbacks, Schlafstörungen, starke Anspannung. Auch ihm half die strukturierte Anwendung der Technik, seine inneren Stressreaktionen besser zu regulieren – mit überraschend raschen Erfolgen.
Warum EFT gerade bei Trauma vielversprechend ist
Die Autoren der Studie betonen mehrere Vorteile, die Klinisches EFT besonders bei Traumafolgestörungen interessant machen:
- Ganzheitlicher Ansatz: Kognitive, emotionale und körperliche Aspekte werden gleichzeitig angesprochen.
- Geringe Abbruchrate: Viele Patient:innen empfinden das Verfahren als sanft, entlastend und selbstwirksam.
- Erlernbarkeit für den Alltag: Einfache Klopfsequenzen können auch zwischen den Sitzungen selbstständig angewendet werden.
- Wissenschaftliche Fundierung: Die Zahl an Studien zur Wirksamkeit bei PTBS wächst stetig – mit vielversprechenden Ergebnissen.
Fazit
Klinisches EFT ist kein Wundermittel, aber ein wachsender und ernstzunehmender Bestandteil moderner Trauma-Arbeit. Gerade wenn andere Ansätze an ihre Grenzen stoßen, kann Klopfakupressur helfen, neue Zugänge zur inneren Stabilität zu schaffen. Entscheidend ist dabei die fachkundige Anwendung und Begleitung – im besten Fall durch erfahrene Therapeut:innen, die den Prozess sicher strukturieren und begleiten.
Die Studie entspricht den APA-Regeln für wissenschaftlich anerkannte Evidenz-Forschung.
Quelle: Stapleton, P. (2025). A Promising Mind-Body 4th Wave Approach to Treating Post-Traumatic Stress Disorder: Clinical Emotional Freedom Techniques. In Development and Treatment of PTSD, pp. 221-248. IGI Global Scientific Publishing.
Weitere wissenschaftliche Studien…
Wichtiger Hinweis: Die hier vorgestellte Methode der Klopfakupressur (EFT) versteht sich als komplementäre Maßnahme zur emotionalen Selbsthilfe. Sie ersetzt keine medizinische, psychiatrische oder psychotherapeutische Behandlung. Bei starker oder anhaltender psychischer Belastung kann es sinnvoll sein, zusätzlich professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.