Studie: EFT-Klopfakupressur bei chronischen Schmerzen

Eine randomisierte klinische Studie über EFT bei chronischen Schmerzen: Live-Unterstützung versus Selbstanwendung mit 6-monatiger Nachprüfung

Chronische Schmerzen belasten Millionen Menschen weltweit – und viele konventionelle Behandlungsmethoden stoßen schnell an ihre Grenzen.

Eine aktuelle randomisierte klinische Studie liefert nun vielversprechende Ergebnisse zur Wirksamkeit von Emotional Freedom Techniques (EFT) bei chronischem Schmerz – und zeigt: Sowohl Online-Programme als auch Präsenzformate können gleichermaßen effektiv sein.

Studienaufbau: Live vs. Selbstgesteuert – was wirkt besser?

Die australische Forschungsgruppe um Dr. Peta Stapleton untersuchte 147 Erwachsene mit chronischen Schmerzen (Durchschnittsalter 54,6 Jahre, 89,9 % Frauen). Die Teilnehmenden wurden zufällig einer von drei Gruppen zugewiesen: einem sechswöchigen EFT-Programm in Präsenz, einem selbstgesteuerten Online-Programm oder einer Warteliste (Kontrollgruppe).

Ergebnisse: Deutlich weniger Schmerz – auch nach 6 Monaten

Die Studie zeigte signifikante Verbesserungen der Schmerzintensität und der Schmerzbeeinträchtigung bei den EFT-Gruppen im Vergleich zur Kontrollgruppe – sowohl direkt nach dem Programm als auch im 6-Monats-Follow-up. Bemerkenswert: Zwischen dem Live-Format und dem Online-Selbstlernprogramm bestanden keine Unterschiede in der Wirksamkeit.

Zudem stieg die Lebensqualität nach Abschluss der EFT-Anwendung deutlich an – und dieser Effekt blieb auch nach sechs Monaten bestehen. Somatische Beschwerden nahmen während des Programms ab, hielten sich jedoch nicht über die Nachbeobachtungszeit hinaus. Keine signifikanten Veränderungen zeigten sich hingegen bei den Parametern Angst, Depression, Lebenszufriedenheit und Glück.

Bedeutung für die Praxis

Diese Studie stärkt die Evidenzbasis für EFT als körperorientiertes Selbsthilfeverfahren bei chronischen Schmerzen. Besonders relevant: Die gleichwertige Wirksamkeit von Online-Selbstlernprogrammen macht EFT auch für Menschen zugänglich, die keine Präsenzangebote wahrnehmen können – etwa aus geografischen oder gesundheitlichen Gründen.

Fazit

Die randomisierte klinische Studie zeigt: Emotional Freedom Techniques können die Schmerzbelastung wirksam reduzieren und die Lebensqualität verbessern – und das langfristig. Ob in der Gruppe oder allein zu Hause: EFT bietet eine flexible und gut verträgliche Möglichkeit zur Unterstützung im Umgang mit chronischem Schmerz.

Die Studie entspricht den APA-Regeln für wissenschaftlich anerkannte Evidenz-Forschung.

Quelle: Stapleton, P., Wilson, C., Uechtritz, N., Stewart, M., McCosker, M., O’Keefe, T., & Blanchard, M. (2025). A randomized clinical trial of emotional freedom techniques for chronic pain: Live versus self‐paced delivery with 6‐month follow‐up. European Journal of Pain, 29(3), e4740.

Zur vollständigen Studie

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Wichtiger Hinweis: Die hier vorgestellte Methode der Klopfakupressur (EFT) versteht sich als komplementäre Maßnahme zur emotionalen Selbsthilfe. Sie ersetzt keine medizinische, psychiatrische oder psychotherapeutische Behandlung. Bei starker oder anhaltender psychischer Belastung kann es sinnvoll sein, zusätzlich professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.