
Physiologische Mechanismen energetischer Psychologie-Behandlungen: Eine aktualisierte Synthese
Klopfen für die Psyche? Neue Forschung gibt Aufschluss
Die sogenannte energetische Psychologie umfasst verschiedene Therapieformen, die körperliche Reize nutzen, um psychische Veränderungen zu bewirken. Besonders bekannt sind die Emotional Freedom Techniques (EFT), bei der Akupunkturpunkte durch sanftes Klopfen stimuliert werden. Parallel dazu werden gezielt Worte, Bilder und Erinnerungen eingesetzt, um emotionale Belastungen zu verarbeiten. Obwohl diese Methode unkonventionell erscheint, bestätigen inzwischen über 200 wissenschaftliche Studien ihre Wirksamkeit. Doch wie genau funktioniert das Klopfen auf physiologischer Ebene? Eine neue Untersuchung von Feinstein (2025) fasst den aktuellen Forschungsstand zusammen und identifiziert sieben zugrunde liegende Mechanismen.
Wie funktioniert Klopfakupressur auf körperlicher Ebene?
- Biologische Marker zeigen positive Veränderungen
Studien belegen, dass sich physiologische Parameter, wie Hormonwerte oder Gehirnaktivierungen, nach EFT-Sitzungen messbar verbessern. - Klopfen erzeugt elektromagnetische Signale
Durch die Stimulation von Akupunkturpunkten werden bioelektrische Impulse im Körper ausgelöst. - Signale gelangen über Nervenbahnen und Bindegewebe ins Gehirn
Diese Impulse werden durch afferente Nerven weitergeleitet und beeinflussen neurophysiologische Prozesse. - Gehirnregionen werden gezielt aktiviert
Die Klopfimpulse interagieren mit den emotionalen Erinnerungen, Gedanken und Bildern, die während der Behandlung bewusst gemacht werden. - Regulation des Gehirns fördert Gleichgewicht und Anpassungsfähigkeit
Das Klopfen stimuliert Hirnareale, die für Stressregulation, Emotionen und Verhaltensmuster verantwortlich sind, und trägt zur Homöostase bei. - Dauerhafte Veränderungen durch Gedächtnisrekonsolidierung
Die Methode entspricht den Mechanismen der Memory Reconsolidation und ermöglicht nachhaltige Veränderungen im Denken und Fühlen. - Effektivitätssteigerung der Imaginationsexposition
Die Kombination aus Klopfen und gedanklicher Konfrontation mit belastenden Inhalten macht Expositionstherapien wirkungsvoller.
Fazit: Mehr als nur eine alternative Methode
Obwohl weitere Forschung erforderlich ist, liefert die aktuelle wissenschaftliche Literatur eine solide physiologische Erklärung für die positiven Effekte der Klopfakupressur. Die Kombination aus Körperstimulation und bewusster Auseinandersetzung mit belastenden Erlebnissen könnte ein entscheidender Faktor für ihre Wirksamkeit sein. Wer skeptisch ist, sollte einen Blick auf die Vielzahl der Studien werfen, die vielversprechende Ergebnisse liefern.
Quelle: Feinstein, D. (2025). Physiological Mechanisms of Energy Psychology Treatments: An Updated Synthesis. Energy Psychology Journal, 17.1, doi: 10.9769/EP.2025.17.1.DF