Studie: Wirksamkeit von EFT und Atemübungen bei Lampenfieber

Redeangst – also die Angst, vor Publikum zu sprechen – ist für viele Studierende eine erhebliche Belastung. Sie kann nicht nur das Selbstvertrauen schwächen, sondern auch die Studienleistungen beeinflussen. In der Studie „Breathing therapy and Emotional Freedom Techniques on public speaking anxiety in Turkish nursing students“ untersuchten Dincer et al. (2020) den Effekt von Atemtherapie und EFT auf Redeangst bei türkischen Pflegestudierenden.

Worum ging es in der Studie?

Die Studie wollte zeigen, ob zwei Interventionen – gezielte Atemtherapie und EFT – Redeangst (Public Speaking Anxiety) wirksam reduzieren können bei Studierenden der Pflege.

Studiendesign

  • Typ: randomisierte kontrollierte Studie
  • Teilnehmende: 76 Pflegestudierende
  • Gruppen: Die Teilnehmenden wurden in drei Gruppen aufgeteilt — eine Kontrollgruppe, eine Gruppe mit Atemtherapie und eine mit EFT.
  • Messinstrumente:
     • Subjective Units of Disturbance Scale (SUD) – Maß für subjektiv empfundenen Stress bzw. Unruhe
     • State-Trait Anxiety Inventory (STAI) – erfasst Angst als Zustand und als Persönlichkeitsmerkmal
     • Speech Anxiety Scale – spezifisch für Redeangst
  • Zeitpunkt der Messung: vor der Intervention und danach (post)
  • Analyse: Vergleiche der Veränderungen zwischen und innerhalb der Gruppen

Was fand die Studie heraus?

Zu Beginn zeigten die Gruppen ähnliche Werte in allen Messinstrumenten – also vergleichbare Ausgangslagen bezüglich ihrer Redeangst und allgemeiner Angst. Nach der Intervention:

  • In beiden Interventionsgruppen – also Atemtherapie und EFT – sanken die Werte in SUD, STAI und Speech Anxiety Signifikant gegenüber dem Ausgangswert (p < 0,001).
  • Im direkten Vergleich zeigte EFT eine deutlich höhere Wirksamkeit als die Atemtherapie. Der Effektgröße-Wert (Cohen’s d) für EFT betrug etwa 3,18, während die Atemtherapie einen Effekt von etwa 1,46 erreichte.
  • Daraus schließen die Autoren, dass sowohl Atemtherapie als auch EFT nützlich sein könnten – aber EFT möglicherweise deutlich stärker wirkt.

Fazit

Die Studie von Dincer et al. (2020) zeigt, dass sowohl Atemtherapie als auch EFT in der Lage sein können, Redeangst bei Studierenden zu verringern – und dass EFT in dieser Stichprobe deutlich bessere Effekte zeigte.

Eine systematische Übersicht zum Thema Public-Speaking-Angst und EFT von Wati et al. (2022) fand, dass eine Mehrzahl der Studien signifikante Ängste senken konnten – mit unterschiedlichen Designs (randomisiert, Quasi-Experiment, Mixed Methods). Auch eine ältere Metaanalyse zu EFT bei Angst zeigte große Effektstärken gegenüber Kontrollgruppen (vor–nach Messung), wenngleich mit dem Hinweis auf begrenzte Vergleichsdaten mit Standardmethoden. Das heißt: Die vorliegende Studie reiht sich in eine wachsende Evidenzbasis, aber der Befund ist noch nicht als allgemein gültig etabliert.

Quelle: Dincer, B., Özçelik, S. K., Özer, Z., & Bahçecik, N. (2020). Breathing therapy and emotional freedom techniques on public speaking anxiety in Turkish nursing students: A randomized controlled study. Explore: The Journal of Science & Healing, 18(2), 226-233. doi:10.1016/j.explore.2020.11.006

Zur vollständigen Studie…

Weitere wissenschaftliche Studien…

Wichtiger Hinweis: Die hier vorgestellte Methode der Klopfakupressur (EFT) versteht sich als komplementäre Maßnahme zur emotionalen Selbsthilfe. Sie ersetzt keine medizinische, psychiatrische oder psychotherapeutische Behandlung. Bei starker oder anhaltender psychischer Belastung kann es sinnvoll sein, zusätzlich professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.