
Wenn der Druck zu groß wird und selbst Achtsamkeit und gesunde Routinen nicht mehr ausreichen – was dann? Diese reale Fallgeschichte gibt eine mögliche Antwort.
Hintergrund
In dieser Fallstudie wird eine reale Klientin begleitet – lediglich ihr Name („Ms. A.“) wurde aus Datenschutzgründen geändert. Die 42-jährige Managerin zeigte deutliche Anzeichen von Burnout: chronische Erschöpfung, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen, Konzentrationsprobleme und psychosomatische Beschwerden. Trotz eines durchstrukturierten Alltags mit Bewegung, Meditation und gesunder Ernährung empfand sie weiterhin innere Leere und Überforderung.
Einführung von EFT
Im Unterstützungsprozess kam die Klopfakupressur (EFT – Emotional Freedom Techniques) zum Einsatz. Diese Methode kombiniert sanftes Beklopfen bestimmter Meridianpunkte mit einem achtsamen Fokus auf belastende Gedanken und Gefühle – wie z. B. das Gefühl des Versagens oder der Angst, nicht zu genügen.
Ms. A. erinnerte sich an eine belastende berufliche Situation: Sie hatte eine wichtige Deadline verpasst und fühlte sich im anschließenden Gespräch mit ihrem Vorgesetzten tief verunsichert. Dies diente als Einstiegspunkt für die erste EFT-Anwendung.
Ablauf der Intervention
- Eingeleitet wurden die Sitzungen mit klassischen EFT-Setup-Sätzen:
- „Auch wenn ich diesen Termin nicht eingehalten habe und mich dadurch überfordert fühlte, akzeptiere ich mich.“
- „Auch wenn ich Angst habe, meinen Chef enttäuscht zu haben, bin ich offen für neue Möglichkeiten.“
- Nach einigen Klopfrunden berichtete die Klientin von spürbarer Erleichterung und mehr innerer Ruhe.
- Mit Hilfe kognitiver Techniken (z. B. Downward-Arrow-Technik*) konnten tieferliegende Zusammenhänge identifiziert werden – etwa eine Kindheitserinnerung an eine demütigende Matheprüfung.
- Auch diese frühen Prägungen wurden mithilfe von EFT emotional entlastet und reframed.
Ergebnisse
Im Laufe mehrerer Sitzungen zeigte sich eine signifikante Besserung: weniger Angst, mehr Energie, mehr Gelassenheit im beruflichen Alltag. Unterstützt wurde der Veränderungsprozess durch gezielte Maßnahmen zur Selbstfürsorge, darunter Schlafhygiene, gesunde Ernährung und achtsame Pausen.
Schlussfolgerung & Einordnung
- Wirkung: Die Fallstudie veranschaulicht, wie EFT helfen kann, emotionale Blockaden zu lösen und Selbstregulation zu stärken.
- Grenzen: Es handelt sich um eine qualitative Einzelfallbeschreibung – keine wissenschaftliche Studie im engeren Sinne.
- Wissenschaftliche Diskussion: Die Wirksamkeit von EFT wird in der Literatur unterschiedlich bewertet. Während positive Effekte dokumentiert sind, bleibt umstritten, ob diese auf energetischen Mechanismen oder bekannten psychologischen Wirkfaktoren beruhen.
Wissenschaftlicher Kontext
- Diese Fallstudie liefert einen wertvollen Einblick in die praktische Anwendung von EFT, jedoch mit niedrigem Evidenzniveau (nach APA‑Kriterien: Fallbericht, keine kontrollierte Studie).
- Die dargestellten Veränderungen sind ermutigend, aber nicht generalisierbar.
- EFT kann – achtsam und professionell eingesetzt – eine hilfreiche Ergänzung zu anderen Verfahren der Selbstregulation sein.
*) Die Downward-Arrow-Technik („Abwärtspfeil-Technik“) stammt aus der kognitiven Verhaltenstherapie und dient dazu, tieferliegende Glaubenssätze und Grundüberzeugungen aufzudecken, die hinter belastenden Gedanken oder Gefühlen stehen. Man stellt dabei wiederholt die Frage: „Was bedeutet das für dich?“ oder „Und wenn das stimmt – was wäre daran schlimm?“ Dadurch gelangt man Schritt für Schritt von einem konkreten Gedanken zu tieferen Ebenen der inneren Überzeugungen – etwa von „Ich habe versagt“ zu „Ich bin nicht gut genug“ oder „Ich werde abgelehnt“. Diese Methode eignet sich hervorragend, um mit EFT gezielt an tiefsitzenden Selbstbildern zu arbeiten.
Die Studie entspricht den APA‑Regeln für wissenschaftlich anerkannte Evidenz‑Forschung.
Quelle: Stapleton, P. B. (2024). Case Study: Emotional Freedom Technique (EFT) for Burnout. Mental Health Academy.
Weitere wissenschaftliche Studien…
Wichtiger Hinweis: Die hier vorgestellte Methode der Klopfakupressur (EFT) versteht sich als komplementäre Maßnahme zur emotionalen Selbsthilfe. Sie ersetzt keine medizinische, psychiatrische oder psychotherapeutische Behandlung. Bei starker oder anhaltender psychischer Belastung kann es sinnvoll sein, zusätzlich professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.